Wir erleben Otto Schenk in seiner Paraderolle als Josef Bieder, in der Rolle des Requisiteurs, der plötzlich einem ausverkauften Haus gegenübersteht, obwohl an diesem Tag keine Vorstellung angesetzt ist und der dem eisernen Theatergesetz folgt: Ein Publikum schickt man nicht nach Hause. So beginnt er aus seinem Leben und seiner reichen Bühnenerfahrung zu erzählen und damit die Vorstellung zu retten.
Otto Schenk hat dem Stück durch seine persönliche Bearbeitung zum großen Erfolg verholfen. Kein anderer Interpret des deutschsprachigen Raumes brachte es auf so viele Vorstellungen und so große Publikumsakzeptanz. Ein ganz Großer der Bühne erzählt von den kleinen Dingen, die auf und hinter der Bühne passieren.
Wir feiern mit dieser Vorstellung, die im Rahmen einer Tour zu seinem 80. Geburtstag steht, kräftig mit!
Der österreichische Publikumsliebling OTTO SCHENK begann nach seiner Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar seine Karriere am Theater in der Josefstadt und am Wiener Volkstheater. Ab 1953 führte er bei verschiedenen Aufführungen in Wiener Theatern Regie. 1957 inszenierte er seine erste Oper („Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart) am Salzburger Landestheater. Schenk spielte und inszenierte an den bedeutendsten Schauspiel- und Opernhäusern der Welt, darunter am Wiener Burgtheater, den Münchner Kammerspielen, der Wiener Staatsoper, der New Yorker Metropolitan Opera, der Mailänder Scala und dem Royal Opera House in Covent Garden, London. Weitere Operninszenierungen erarbeitete er für die Deutsche Oper Berlin, die Bayerische Staatsoper oder die Hamburgische Staatsoper.
Von 1986 bis 1988 fungierte Schenk als Direktoriumsmitglied der Salzburger Festspiele, von 1988 bis 1997 war Otto Schenk Direktor des Theaters in der Josefstadt (gemeinsam mit Robert Jungbluth).
Als Kabarettist trat Schenk schon in den 1950er-Jahren im Kabarett Simpl auf, begeisterte jedoch in den letzten Jahrzehnten sein Publikum im gesamten deutschen Sprachraum mit seinen Leseabenden unter dem Motto „Sachen zum Lachen“. Zahlreiche Schallplatten begleiten diese Tätigkeit.
Neben all diesen Tätigkeiten ist Otto Schenk auch in vielen Film- und Fernsehrollen zu bewundern, wie zum Beispiel in „Eine blaßblaue Frauenschrift“ von Axel Corti, in „Tafelspitz“ von Xaver Schwarzenberger, „Late Show“ von Helmut Dietl und „Mein alter Freund Fritz“ von Dieter Wedel.
Otto Schenk wurde vielfach ausgezeichnet (Auswahl):1991 Nestroy-Ring, 1991 Romy als Beliebtester Schauspieler, 1993 und 1995 Bayerischer Filmpreis, 1994 Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 2000 Nestroy-Theaterpreis für sein Lebenswerk