mit CORINNA HARFOUCH (Sprecherin) und JOHANNES GWISDEK (Musik)
Texte von Euripides, Seneca, Aischylos, Hugo von Hofmannsthal, Jean-Paul Sartre, Georges Bataille und Heiner Müller
Die Matinée mit der Starschauspielerin Corinna Harfouch und dem Musiker Johannes Gwisdek kreist um eine zentrale Figur der Weltliteratur, um Elektra, die Mahnerin. Sie rächt sich an ihrer Mutter, die Elektras Vater Agamemnon ermorden ließ, indem sie ihren Bruder Orest, nachdem sie jahrelang auf seine Rückkehr gewartet hat, zum Muttermord anstiftet.
CORINNA HARFOUCH erhielt ihre Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und war in der ehemaligen DDR bald eine gefeierte Darstellerin. Einer ihrer größten Theatererfolge noch in der DDR war die Lady Macbeth in der Regie von Heiner Müller an der Berliner Volksbühne. Nach der Wende 1989 war sie zunächst am Deutschen Theater in Berlin tätig, wechselte dann zur Volksbühne, wo sie eine der wichtigsten Protagonistinnen des Intendanten Frank Castorf wurde. Aufsehenerregend war ihre Interpretation des Generals Harras in „Des Teufels General“ von Carl Zuckmayer (Regie: Frank Castorf). Für diese Rolle wurde sie 1997 von den deutschen Kritikern zur Schauspielerin des Jahres gewählt.
An der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz spielte sie die Titelrolle in „Phaidras Liebe“ von Sarah Kane. Gemeinsam mit Ulrich Matthes stand sie am Deutschen Theater Berlin auf der Bühne in Edward Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ unter der Regie von Jürgen Gosch mit dem sie auch „Im Schlitten Arthur Schopenhauers“ und „Die Möwe“ erarbeitete, die wie auch „Virginia Woolf“ zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde.
Parallell zu ihrer großen Bühnenkarriere drehte Corinna Harfouch viele berühmte Kino- und Fernsehfilme so wie auch die Fernsehserie „Eva Blond“, mit ihr als titelgebender Kommissarin.
Unter ihren Filmen befindet sich zum Beispiel „Treffen in Travers“, der 1990 für den Europäischen Filmpreis nominiert wurde und für den sie beim 6. Spielfilmfestival der DDR den Preis für die beste weibliche Hauptrolle verliehen bekam. Dem deutschen Fernsehpublikum wurde sie durch ihre Verkörperung der „Vera Brühne“ bekannt (2001), für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. In Bernd Eichingers Kinofilm „Der Untergang“ (2004) übernahm sie die Rolle der Magda Goebbels, die ihre eigenen Kinder vergiftete, sie spielte in „Rose“ von Alain Gsponer (2005), in drei Filmen von Matthias Glasner „Sexy Sadie“, „Fandango“ und „This is love“, der aktuell in den Kinos läuft so wie auch Andreas Dresens „Whisky mit Wodka“ und „Giulias Verschwinden“.
Corinna Harfouch ist vielfach ausgezeichnet worden (Auswahl): 1988: Internationales Filmfestival Karlovy Vary (Beste Darstellerin) für „Die Schauspielerin“, 1989: Kritikerpreis für „Man spielt nicht mit der Liebe“, 1990: Kritikerpreis „Die große Klappe“ für 'Treffen in Travers, 1993: Berlinale Kamera, 1994: Deutscher Kritikerpreis, 1996: Bayerischer Filmpreis, 1997: Schauspielerin des Jahres, 1997: Adolf-Grimme-Preis, 2003: Deutscher Filmpreis in Gold (beste Nebenrolle) für Bibi Blocksberg, 2007: Goldene Kamera als beste deutsche Schauspielerin
Seit 2006 arbeiten Corinna Harfouch und der Musiker JOHANNES GWISDEK zusammen. Innerhalb von drei Jahren entstand das Antike-Projekt „Fragmente der Liebe“ – Medea. Elektra.Phädra., aus dem beim Theatersommer Haag der mittlere Teil zur Aufführung kommt.
Darüber hinaus komponiert Gwisdek für Film- und Fernsehproduktionen, nimmt in seinem Studio Hörbücher auf und arbeitet als freier Musiker in Berlin. Derzeit schreibt er an der Musik für die Inszenierung „Der Schmerz“ am Staatstheater Stuttgart und produziert das Hip-Hop-Projekt „Shaban und Käptn Peng“.